Lieber Schnecken als Geheimnisse
Nachdem das Monatsthema aus dem April, "Geheim", meine Kreativität nicht ganz entfachte, freue ich mich umso mehr auf den Mai. Da geht es um "Schnecken" und sofort habe ich ein paar Ideen. Und für die muss natürlich wieder ein kleines Buch her. Das entstand am regnerischen Sonntagmorgen.
Der Buchdeckel
Für die Deckel musste diesmal eine alte Verpackung herhalten. Andere Pappe war nicht griffbereit, denn meine Vorräte liegen alle im Kotten. Verpackungsmaterial wollte ich aber schon lange mal testen, also traf sich das ganz gut.
 |
Abmessen der Buchdeckelteile |
Als Erstes habe ich mir mit einem Zollstock die passenden Maße aufgezeichnet. Natürlich hätte ich auch ein Geodreieck nehmen können - rechter Winkel und so. Aber das lag natürlich wo? Im Kotten. Zollstock, messen und Augenmaß sollten für dieses Projekt aber vollkommen reichen.
 |
Schneiden mit dem Bushcraft-Messer |
Mit einem scharfen Mora-Messer (der Cutter lag... dings, Ihr wisst schon) habe ich die Deckel und den Rücken ausgeschnitten. Das funktionierte ganz gut.
Reste von Buchbinderleinen liegen erstaunlicherweise auch Zuhause immer herum (und nicht nur im Kotten), so dass ich hier gleich weiterarbeiten konnte.
 |
Einkleben des Buchrückens |
Ein Klebestift muss Zuhause reichen, hier habe ich nicht den Platz, um mit Kleister und Rollen zu arbeiten. Und meist auch nicht die innere Ruhe. Zuhause arbeiten ist immer auch ein quick&drity - trial&error - das-muss-reichen und es funktioniert ganz gut. Ich liebe es, im Kotten die Vielfalt und Ausstattung für genauere Projekte zu haben, aber ich mag auch das reduzierte Arbeiten Daheim.
 |
Der fertige Buchrücken |
Und auch mit Verpackungsmaterial, Bushcraft-Messer und Klebestift lässt sich ein Buchdeckelchen bauen. Schon jetzt gefällt mir diese robuste Erscheinung.
 |
Wellenmuster im Karton |
Auch die offenen Kanten des Kartons mag ich sehr. Irgendwie passen die Wellen zum Schneckenthema (obwohl es ja eigentlich Wellen sind), warum, weiß ich selbst nicht. Für mich ist es stimmig.
Da Der Deckel nun fertig war, ging es sogleich an die Vorderseite. Schließlich muss man ja wissen, um was es geht:
 |
Der Buchtitel |
Der Titelstar
Das Foto der Schnecke ist natürlich sehr plakativ gewählt, denn es gibt Schnecken ja nicht nur bei den Tieren. Aber es bot sich so an, denn diese wunderbare dicke Weinbergschnecke schneckte am Samstag plötzlich vor unserer Haustür herum. Und da sie, soweit ich weiß, im Garten gerne Jagd auf die fiesen roten Nacktschnecken macht, darf sie gerne bleiben. Irgendwer wird sich in diesem Jahr eh wieder an den Pflanzen gütlich tun - und wenn er oder sie dabei so hübsch ist: meinetwegen.
 |
Der Titelstar |
Die Lagen
Damit ich das Büchlein direkt mitnehmen und füllen kann, braucht es natürlich noch ein paar erste Seiten. Die hatte ich auch noch in meinem Fundus: dickes Skizzenpapier in A4. A4 eignet sich für das Format perfekt: eine Seite lässt sich prima dritteln und passt dann genau in den Deckel.
Und da ich Zuhause nur eine behelfsmäßige Schneidemaschine vom Scrapbooking habe (so eine Ratsche, die Schneiden, Falzen und Perforieren kann), waren die Seiten schnell zugeschnitten. Erfreulicherweise hat die Behelfsmaschine auch eine Dekoschneide, die Wellenränder macht. Passt ja wieder hervorragend zu dem Versandkarton, also wurden ein paar Seiten so beschnitten.
 |
Wellenrand an den Seiten |
Die Bindung
Mittlerweile bin ich bei den kleinen Büchlein ja große Fanin von der Haargummi-Bindung. Kennt Ihr nicht? Easy: Haargummi um den Deckel legen und die Seiten einfach durchziehen. Soll eigentlich ("eigentlich", dieses Wort...) nur provisorisch sein, damit am Ende doch noch eine richtige Heftung gemacht werden kann, wenn alle Seiten fertig sind. Aber dieses Provisorium hält einfach sehr gut und sieht lustig aus.
Dieses mal habe ich sogar Haargummis gefunden (Zuhause, sie sammeln sich langsam, weil ich bei jedem Drogeriebesuch schaue, ob es welche im Angebot gibt), die auch wieder schneckig sind. Die passen farblich sogar zum Leinen des Rückens. Glück muss man haben.
 |
Haargummis halten alles zusammen |
Das Ergebnis
Das Schneckenbuch ist durch den dicken Deckel jetzt schon ein Handschmeichler und ich mag es sehr gern. Vieleicht, weil direkt schon Ideen da waren und sich das Thema leichter anfühlt als das Abstrakte Aprilthema. Mit Schnecken, so denke ich, lässt sich ein Buch leicht füllen.
 |
Alles wellig und schneckig |
Der Mai kann kommen, mit ihm die Schnecken. Ich bin vorbereitet und habe richtig Lust darauf.
Schneckt Ihr auch?
 |
Die Schnecken können kommen! |
Ich glaube auch, die Schnecken füllen das Buch automatisch im Schneckentempo mit Schneckenschleim und vielen lustigen Details. Mit dem Büchlein handmade zuhause bist du schon gut gestartet... und wie ich das kenne, das passende Material und Werkzeug ist immer da, wo man selber nicht ist. ... aber du hast schon recht, die Reduktion hat einen besonderen Charme. Im Kotten kannst du dich dann wieder mit der vollen Ausstattung daran austoben.
AntwortenLöschenEinen frohen Schneckenmai wünscht Michaela
Auch wenn mein Gärtnereien zweigeteilt bist, wenn ich von Schnecken höre, die mit Haus mag ich jedenfalls. Und ganz besonders große und kleine Weinbergschnecken.
AntwortenLöschenWas ich auch sehr mag, ist Dein "zusammengeschustertes" supertolle Buch für Deine Schnecken, kreativ zum Sammeln. Nachahmungswert!
Auf viele Schnecken in welligen Blättern
Liebe Grüße
Nina
Ein so inspirierender Kreativ-Bericht ! Pragmatische Herangehensweise passt super zu Dir. Ich lese Deine Berichte immer gern & muss oft schmunzeln.... Danke! Grüße aus dem Norden - Rita
AntwortenLöschenTolles Büchlein. 🥰
AntwortenLöschen