Blumige PaperCut Collagen
Mittlerweile sollte meine Post überall angekommen sein. Also kann ich sie Euch heute zeigen, ohne etwas zu verraten oder die Vorfreude bei den anderen zu schmälern.
Die Vorbereitungen
Am Anfang jeder PostKunst steht die Recherche und die Inspiration. Michaela und Tabea bereiten für jede PostKunst-Aktion immer zahlreiche Boards auf Pinterest und viele Links vor, die nicht nur die Techniken zeigen, sondern auch Inspiration für Motive geben. Das hilft beim Erarbeiten der eigenen Werke.
Ich habe diesmal damit begonnen, mein Material zu sichten und zu überlegen, in welchem Farbraum ich arbeiten möchte. Gefunden habe ich reichlich Vorräte in pink, rosa und fliederigem rosalila. Vor allem das leuchtend pinke Chromolux von Zanders ist noch großzügig vorhanden.
Die anderen Papiere sind überwiegend Seiden- und Transparentpapiere. Die lassen sich hervorragend schneiden, egal ob mit Schere oder Cutter.
Das läuft nicht rund
Bei meinen folgenden Materialtests stoße ich jedoch schnell an die Grenzen der Machbarkeit:
Leim und matte Medium hinterlassen unschöne Spuren auf dem glänzenden Chromolux. Und die zarten PaperCuts aus Transparent- und Seidenpapier reißen in feuchtem Zustand beängstigend schnell - abgesehen davon, dass sie sich furchtbar aufrollen.
Alles nochmal neu
Also muss anderes Papier her. Also grundiere ich einige Bögen Papier (welches, kann ich gar nicht genau sagen, es handelt sich um Reste eines dickeren Papiers, welches ich schon namen- und markenlos seit langem beherberge). Dabei entscheide ich mich für den Farbraum "Blau". Hier fühle ich mich wohler und da ich nicht auf vorhandene Papiere angewiesen bin, kann ich die Farben ganz nach meiner Vorstellung gestalten. Der Untergrund bekommt ein grünes Blau dazu. Ein bißchen Kontrast ist bei dieser PostKunst erlaubt, wenngleich es auch nicht zu viel sein sollte.
Für meine Motive bearbeite ich normales Kopierpapier. Ich besprühe es mit zwei verschiedenen Farben, die ich aus Tuscheresten und Wasser zusammenmixe. Die erste ist sehr blau und passt sich gut an die Grundierung des Untergrundes an, obschon sie viel transparenter und heller ist, als die satte Acrylfarbe. Der zweite Farbton ist eher flieder-lila, damit es einen harmonischen und nicht zu kontrastreichen Unterschied zum Untergrund gibt. Ton in Ton würde mein Motiv am Ende ertrinken und kaum sichtbar werden.
Nebenprodukt: bunter Stoff
Zunächst arbeite ich auf dem Tisch. Bald merke ich jedoch, dass ich (mal wieder) alles andere mit einfärbe und so ziehe ich mit meinen Blättern auf ein großes Laken, welches eigentlich Bügelunterlage und Drucktuch ist, auf den Boden um. So lässt es sich viel leichter Sprühen. Die Farbsprenkel verteilen sich besser und es ist einfacher, die Richtung zu verändern.Außerdem bin ich ganz verzückt, wie hübsch der Stoff wieder wird. Mit jedem Mal, dass ich dieses Tuch als Unterlage für mein kreatives Tun nutze, wird er schöner.
Die fertig besprenkelten Blätter dürfen wieder an die Leine ziehen und dort trocknen.
Die Motive entstehen
Dann geht es ans Schneiden der Motive. Ich möchte statt vieler kleiner Blüten nur eine große Blume schneiden, und das gerne grafisch. Ruhig, aber mit ein paar Details. Und irgendwie bin ich ganz vernarrt in die Idee, diese Blume aus einem Rahmen wachsen zu lassen.Ich falte jeweils ein Blatt in der Mitte längs. Dann zeichne ich einen Rahmen ringsherum. An einer Seite lasse ich die gewünschten 3 cm Platz, damit die Bindung des Buches nachher nicht im Motiv landet und es verdeckt.
Den Blütenkopf zeichne ich mit Hilfe eines Zirkels grob an, damit er schön rund wird. Den Rest der Blume wie die Aussparungen am Blütenkopf, Steil und Blätter, schneide ich freihand. Ausgeschnitten wird mit dem Cutter. Kaffee und Musik bringen mich in den Blumen-Flow.
Die Blumenwiese ist fertig - fast!
Am Ende kommt eine kleine Blumenwiese aus der Presse und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Sie ist schlicht, meine Frühlingspost, und im Gegensatz zu den filigranen Motiven der anderen fast grob. Aber ich mag das Grafische und diese fröhliche Ruhe, die das Motiv ausstrahlt.
Schnipselpoesie für die Rückseite
Und dann fehlt nur noch die Rückseite: Hier sollen einige Zeilen Schnipselpoesie entstehen. Eine technik, die ich mehr und mehr liebe. Das Zusammensetzen neuer Texte aus einzelnen Fragmenten, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben, macht einfach unglaublich Spaß. Also ran an die alten Bücher aus Bücherschränken und Ausmistaktionen und ran an die Zeitschriften mit ihren plakativen Überschriften! Und dann entstehen die folgenden Weisheiten:
Wie schön, dass du deinen Blumenweg ausführlich zeigst, auch die Richtung, die nicht funktioniert hat. Ich freue mich über meine Maike-Blume, die ich mir persönlich abholen durfte… magst du dir deine Michaela-Blume heute persönlich abholen? Ich hätte noch eine übrig!
AntwortenLöschenWir sehen uns!