ATC Tausch: Schenk mir Dein Passbild

Portraits im Miniformat

Was sind ATCs?

Hast Du schon mal von ATCs gehört? Das sind sogenannte Artist Trading Cards. Ich habe sie auch erst Ende letzten Jahres durch Kristinas Atelierhaus kennengelernt. Dort hat Ela einen ATC-Adventskalender organisiert und ich habe mitgemacht.
ATCs sind kleine Kunstwerke im Format 8,9 x 6,4 cm. Das ist ein bißchen größer als eine normale Visitenkarte (8,5 x 5,5 cm). Künstler*innen weltweit erstellen diese Karten und tauschen untereinander. Es gibt festgelegte Themen, Techniken oder Vorgaben oder ganz freie Werke. Im MittwochsInterview (bei dem ich auch schon zu Gast sein durfte) erzählt Anna Kieburg mehr dazu.
Unsere Tauschaktion im Atelierhaus war im Frühling "Schenk mir Dein Passbild". Die Aufgabe war, ein Selbstportrait in einer selbst gewählten Technik zu erstellen. Ich habe mich für das Stempeln entschieden.

Eine ATC aus Stempeln


Eine auf Transparentpapier abgepauste Bleistiftzeichnung von einem Selfie
Die Vorlage: ein Selfie

Zuerst übertrage ich das Motiv auf Transparentpapier. Das ist ein bißchen tricky, denn als Vorlage dient mir ein Selfie auf dem Handy. Aber wenn ich nicht zu arg an den Bildschirm komme, geht's. (Und wo ich das gerade schreibe, kommt mir die Idee, dieses Selfie mit Procreate abzupausen und weiterzubearbeiten - ich eskaliere innerlich schon wieder...).
Jedenfalls ist die Vorlage am Ende wie gewollt auf Transparentpapier und ich kann überlegen, wie ich sie farblich aufteile. Denn das Portrait soll mehrfarbig werden und für jede Farbe möchte ich einen eigenen Stempel haben.


Auf meiner Schneidematte liegen zwei fertige Stempel: Frisur und Augenbrauen sowie Gesichtskontur und Brille. Der dritte Stempel ist mit dem Cutter in Arbeit.
Die ersten Stempel sind fertig.

Ich entscheide mich für die folgende Aufteilung:
  • eine Hintergundfarbe (bei der das Portrait selbst weiß bleiben soll)
  • Haare und Augenbrauen (mit einem Rahmen)
  • Gesichtskontur und Brille (mit einem anderen Rahmen)
  • ein Shirt
  • Pupillen
  • Lippen
Am Ende wird mein Portrait also aus sechs einzelnen Stempeln bestehen. Die Rahmen gestalte ich, damit sich die Stempel einfacher übereinander drucken lassen. So habe ich eine Orientierung und die Frisur hängt nachher nicht in der Brille fest...


Die Portraits werden gedruckt. Auf diesen Exemplaren sind gedruckt der Hintergrund in hellgrau, die Frisur in sepiabraun, Brille und Gesichtskontur in Türkis.
Druck für Druck, Stempel für Stempel

Dann geht es ans Drucken. Um in eine Routine zu kommen und die Stempel gut platzieren zu können, entscheide ich mich dazu, der Reihenfolge der Stempel zu folgen. Als erstes drucke ich alle Hintergründe, dann alle Frisuren, dann die Gesichtskonturen. So arbeite ich mich durch mein Stempelsortiment. Bei diesem Tausch machen wir 18 Kärtchen fertig. Die fertigen ATCs nebeneinander sehen ein wenig aus wie eine Selbstportrait-Tapete:

18 fertig gedruckte ATCs mit meinem Selbstportrait erinnern an Tapete oder auch an Andy Warhol.
Maike-Tapete.

Nun geht es noch an die Rückseite. Die Rückseite sollte den Namen der Absenderin oder des Absenders enthalten, ein Datum, eine Seriennummer wäre schön und auch das Motto des Tausches (damit ich in einem Jahr noch weiß, was ich da gemacht habe). Ich habe mir für diesen Zweck -natürlich- einen Stempel geschnitzt. Den setze ich auf die ATC-Rückseite und kann ihn dann ganz bequem von Hand mit den restlichen Angaben ergänzen.
(Allerdings muss ich mir ein neues Exemplar machen, denn mit dem SoftCut, aus dem dieser Stempel ist, arbeite ich bei dieser Drucktechnik nicht so gerne.)

Der in grün gedruckte Stempel für die Rückseite enthält oben groß meinen Namen und eine Raute für die Seriennummer, außerdem viel gerade Zeilen zum Ausfüllen der restlichen Informationen und unten ein kleines Herzchen.
Der Rückseitenstempel

Und weil ich nicht aufgepasst habe, mache ich dann noch einen Schritt, der diesmal gar nicht nötig gewesen wäre: Ich packe jede ATC einzeln in ein schönes Papier ein.

Die fertigen Kunstwerke werden in buntes Makulaturpapier gewickelt, damit das Auspacken mehr Freude bereitet.
Verpackt wird auch noch

Das hatte ich vom Adventskalender noch so in Erinnerung. Damals haben wir die Karten eingepackt, weil sie alle in einem Umschlag verschickt wurden. Damit nicht beim Öfnen schon der ganze Adventskalender sichtbar wird, wurden die Kärtchen einzeln verpackt. Das wäre dieses Mal nicht notwendig gewesen, da wir alle Karten auf einmal ansehen konnten. Und ach, was habe ich nun für eine schöne Künstlerinnengalerie in meinem Kotten hängen!

Fazit

Die ATC-Aktionen machen wirklich Spaß. Das kleine Format ist reizvoll, dennoch sollte man die Arbeit nicht unterschätzen. Vielleicht wäre das auch was für den Kotten? Ich habe schon länger überlegt, einen Collage- oder ATC-Treff zu organisieren. Das brüte ich jetzt sicher noch einmal genauer aus.

Mein fertiges Selbstportrait einzeln. Die Stempel sitzen gut übereinander und die Farbkombi aus Sepiabraun, Sonnengelb, Türkis und etwas Rosa für die Lippen fundktioniert sehr gut.
Frau Gäbel gestempelt. 







Kommentare

  1. Wow! Das bist du, ganz eindeutig Frau Gäbel, durch und durch, Stempeleskalation vom feinsten!
    Wir wollen ja nächste Woche im Club auch mit ATCs starten, bist du eigentlich dabei... ich dachte aber eher an Collagen. Wäre schön, wenn du dabei bist!
    schönen Mittwoch wünscht
    Michaela

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  2. Ein super Portrait ist #dir gelungen! Und natürlich bunt"! Genial sehen alle nebeneinander aus. Könnte man nochmal ein wenig experimentieren und wirklich dann so aufhängen.
    Ich mag nur leider das Postkartenformat viel lieber, aber dass ist jetzt was persönliches ;)
    Mit lieben Grüßen,
    Nina

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