Liebe Alle,
Neuheit im Repertoire
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Selbst der Boden ist zu klein für die Stoffmenge. |
Als Erstes schneide ich den Stoff irgendwie zurecht. Das geschieht beherzt und in guter Absicht auf dem Boden (der, wie Ihr seht, allerdings auch zu klein ist, also insgesamt). Dennoch klappt das erstaunlich gut. Die beiden Stoffstücke nähe ich dann aneinander. Der Platz neben der Nähmaschine ist völlig unausreichend, aber was soll's. Ich habe keine Lust, spontan noch ein Zimmer anzubauen, also muss das irgendwie gehen. Und es geht auch.
Danach säume ich die vier Kanten, was nicht weniger spektakulär wird. Ich hatte überlegt, die Kanten mit einem Saumbügelband zu kleben statt zu nähen, aber diese Stoffmenge auf einem Bügelbrett unterzubringen erdenke ich mir als noch unbequemer. Also nähe ich.
Als Nächstes kommt das Kräuselband dran. Ich hab nicht so ganz kapiert, wie das funktionieren soll (YouTube ist ja die Schnell-Lernstube der Ich-mach-das-mal-eben-Ideen), aber eigentlich will ich ja auch gar nicht so viel Gekräusel an meinem Vorhang. Also kräusel ich einfach nix. Ich brauch ja nur irgendwas, an dem die Häkchen dann halten.
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Kräuselband, artig festgesteckt zum Nähen. Sind auch nur drei Meter... |
Nachdem das Kräuselband festgenäht ist (ich habe extra dreimal nachgeschaut, ob ich es auch wirklich am OBEREN Rand festnähe und nicht unten...) muss die Stoffmenge mit Haken an der Vorhangschiene, die noch von meinen Großeltern stammt, befestigt werden. Auch hier habe ich NULL Ahnung, wie viele Häkchen auf wieviel Strecke Stoff man nimmt, aber egal.
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Vorhang im Aufhängprozess. |
Ich schiebe alle verfügbaren Rollen, die noch in der Schiene sind, zusammen und hänge den Vorhang an den Seiten zuerst auf. Dann zähle ich das mittlere Röllchen und die Mitte des Vorhangs aus und befestige beides aneinander. So teile ich den Vorhang immer weiter den Häkchen zu, bis am Ende der ganze Stoff gleichmäßig auf alle Häkchen verteilt ist.
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Passt perfekt, nicht gekräuselt. |
Am Ende ist das Ziel erreicht: Der Vorhang verdeckt das komplette Fenster, lässt trotzdem noch Licht durch, aber die kühle Zugluft bleibt dahinter. Check.
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Winterliche Motive |
Ich habe mit für einen naturfarbenen Baumwollstoff mit weißen Wintermotiven entschieden. Das passt zur Jahreszeit, in der der Vorhang hängen wird. Zugegeben: Anfangs dachte ich, ich würde ihn im Sommer abnehmen. Immerhin verbirgt sich hinter dem Vorhang die wunderschöne Aussicht Richtung Wald. Nach dem ganzen Häkchen-Gepopel weiß ich allerdings nicht, ob ich ihn nicht einfach hängen lasse. Zusammengeschoben fällt er eh kaum auf...
Ich freue mich sehr über diese neue Errungenschaft und darüber, dass meine neue Nähmaschine so fein näht. Allerdings kam dann ein so prachtvoller Winter, dass der Vorhang direkt auf blieb. Sehr selbst:
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Schneegestöber über Feld und Wald |
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Zarte Pastelltöne vom Sonnenaufgang |
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Wintersonne auf der dicken Schneedecke - es hat geglitzert, unfassbar! |
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Skyporn beim Sonnenaufgang |
Naja, jetzt ist es ja wieder regnerisch grau, da kommt der Vorhang sicher wieder zum Einsatz. Alleine, weil ich ihn so gerne hin- und herschiebe und mir dabei denke "Haste selbst gemacht!".
Und Ihr? Vorhang ja oder nein? Winter ja oder nein? Hoffentlich alle gesund?
Bis bald,
Maike
PS: Natürlich bewegen mich die Bilder der aktuellen Demos gegen Rechts sehr. Sowohl die Bilder der großen Demos, als auch die der ganz kleinen, vor allem aber die der Demos im Osten. Ich bin für jeden Einzelnen dankbar, der sich auf irgendeine Weise gegen Rechts bekennt und seine /ihre Reichweite nutzt, um auf Demos oder Aktionen aufmerksam zu machen. Es mag sein, dass ich auf meinem instagram-Kanal im Moment sehr politisch agiere, aber es ist wichtiger denn je, sich jetzt zu positionieren.
Liebe Maike, du bist einfach genial! Einfach mal machen! Wobei ich bei diesem Ausblick aus dem Fenster nie einen Vorhang aufhängen würde. Aber das mit der Zugluft versteh ich und unmäßig heizen wollen wir ja alle nicht. Mach einfach weiter mit "einfach machen", das ist herzerfrischend und inspiriert!
AntwortenLöschenAllerliebste Grüße von Christine