Meine Advenstpost 2023 - Winterwald

Adventspost 2023: Ein Spaziergang im Winterwald

Die Vorgaben

Die diesjährige Adventspost vom Post-Kunst-Werk stand unter dem Motto "Ein Spaziergang im Winterwald". 24 Karten im Format 10,5x21 cm sollten als Collage gestaltet werden. Das Farbspektrum war definiert als schwarz-weiß-waldgrün, als Vorlage dient ein eigenes Foto.

Zur Tat schreiten!

1) Einen Baum finden


Der Flieder an der Grenze zu Nachbarins Garten.
Ich hatte sehr viele Ideen, wie ich diese Adventspost umsetzen könnte. Sie alle waren toll - aber sie alle berücksichtigten nicht mein knappes Zeitbudget. Mal ehrlich: Vor Weihnachten, wer hat denn da gechillt Zeit? Und wer hat sich eigentlich ausgedacht, die Vorweihnachtszeit als "besinnlich" zu bezeichnen? Zugegeben: Mein konsumorientierter Job ist da sehr kontraproduktiv, was ich 2023 zu genüge feststellen durfte. Zeit für die Suche nach dem perfekten Baum gab es nicht, also schaute ich mich nach Gebäum in meinem direkten Umfeld um. Und tatsächlich:

Der schöne Flieder direkt am Zaun zur Nachbarin warf mit seinen Spitzen und schon vorhandenen Knospen sehr einladende Silhouetten in den abendlichen Winterhimmel.

Diese Spitzen werde ich als Ausschnitt auf A4 Papier drucken und diese Seiten auf eine große 1mm-Pappe leimen.


2) Irgendwie leimen

Bubileim, hart.
Die Panik trat auf, als ich feststellte, dass der vor wenigen Tagen extra für die Adventspost gekaufte Buchbinderleim sehr trocken war. Sehr. Es erinnerte mehr an die hart werdende Masse, die einem der Zahnarzt zuweilen ins Gebälk pröfft. Zu diesem Zeitpunkt war ich vom Job bereits so ausgelaugt, dass ich kaum noch nach logischen Lösungen suchen konnte. Mein Hirn war einfach leer.


Mäßig befriedigende Alternative.
Die noch vorhandenen Prittstifte sind zwar alle ensatzbereit, aber mal ehrlich: Das dauert ja ewig und wirklich schön wird es auch nicht. So kann ich nicht arbeiten.


Funktionale Mixtur
Ich rühre also doch noch, eher geistesabwesend, eine Mixtur aus dem neuen Bubileim, Tapetenkleister und  Resten aus einer ebensolchen älteren Mischung zusammen. Und ich freue mich, denn mit etwas Geduld wird die Masse recht geschmeidig und klebt gut. Also weitermachen!


Fertig geleimt.


3. Collage machen

IKEA-Duftkerze als Hilfsmittel
Es geht auf Vollmond zu und ich denke mir, dass es doch nett wäre, wenn durch meinen Baum auch ein bißchen Vollmond scheinen würde. Mit Hilfe einer IKEA-Duftkerze (Sorte Jämlik, falls es von Interesse ist) zeichne ich Kreise auf die Pappe. Dabei messe ich die Stellen nicht exakt aus. Ich verteile sie nach Gutdünken.


Von Hand colorieren
Dann suche ich aus meinem Stiftekonvolut Buntstifte, die meiner Meinung nach zu dem geforderten Farbspektrum passen. Damit male ich die Vollmonde von Hand aus. Die einzelnen Felder, die durch die Äste entstehen, bekommen unterschiedliche Farbtöne. Es sieht fast ein bißchen aus wie ein buntes Kirchenfenster.

4) Zuschneiden

Das Zuschneiden musst Du Dir denken - ich habe mal wieder keine Fotos gemacht. 
Zuerst schneide ich auf dem Boden lange Streifen zu. Diese unterteile ich dann an der Schneidemaschine in kleine Karten. So entstehen im Motiv schöne Anschnitte, weil die A4-Bögen nicht genau mit dem Format 10,5x21 cm passen.

5) Mehr Collage!


Bestempelte Karte
Die Karte ist irgendwie noch ein bißchen nackt. Und eine richtige Collage ist es eigentlich auch nicht. Also entscheide ich mich, sie noch zu bestempeln. Aus meiner Sammlung nehme ich einen kleinen Weihnachtsstern, den ich in grau stemple. Dabei achte ich darauf, dass sich der Rapport immer wieder auflöst und nicht zu steif wird.
Ergänzt wird das Bild dann durch kleine Punkte, die in einem hellen, aber gedeckten, moosigen Grün eingefügt werden. Auch hier achte ich darauf, dass sich der Rapport auflöst, unterbrochen wird und mit dem Muster der Sterne nicht genau übereinstimmt. 


6) Rückseite

Auch hier musst Du Deine Phantasie anregen - auch hier fehlen Fotos.
Die Rückseite bekommt einen schönen Stempel mit dem Schriftzug "frohes fest" und kleine Stellen, an denen der Sternstempel und der Punkt wieder auftauchen. Mit einem Datumsstempel versehen ich die Rückseite noch mit dem der Karte zugeordneten Datum, damit jede Empfängerin weiß, zu welchem Tag die Karte gehört. 
Handschriftlich ergänze ich meinen Absender, die Anschrift und einen kurzen Gruß.

7) Fertig und ab in den Kasten!

Meine fertigen Winterwälder


Mit (nur) einem Tag Verspätung bringe ich die Karten zur Post und soweit ich es mitbekommen habe, sind sie auch gut angekommen. 

Die Adventspost 2023 hat Spaß gemacht. Sie war vielseitig, vom Finden des Motivs über das Erstellen der Collage und das Brüten über die Herangehensweise. Eines ergab das andere. Und nun bleibt nur noch, die Karten, die ich erhalten habe, zu einem Winterwald-Buch zu binden, durch das ich mich für eine Phantasiereise jederzeit durchblättern kann.

Hast Du auch Adventspost bekommen?

Waldige Grüße,
Maike


 

Kommentare

  1. Ja, liebe Maike, ein wunderschöner Winterwald zierte meine Schnur. Nun sind die Karten abgenommen und ich denke darüber nach, wie ich sie binden werde. Danke, dass du mich durch deine Reise zur fertigen Winterwaldkarte mitgenommen hast. Ich mag deine Dokumentation. Sie zeigt alles, was die Postkunst ausmacht. Vorüberlegungen, ausprobieren, Widrigkeiten und Erfolge - eben das, was die Postkunst ausmacht - den Prozess des Werkelns. Herzliche winterblaue Grüße sendet dir, Ute

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Maike ... ja habe ich :) Und ich fand es auch toll! Und natürlich, ja, war es ein gewisser Aufwand und es gab auch technische Probleme zu umschiffen. Aber ich freue mich immer wieder auf dieses Arbeiten in Serie und was dann am Ende entsteht! Und natürlich auf all die tollen Pöste! Vielen Dank für deine Karte und für das dabei sein!

    Jetzt denken wir uns was für den Frühling aus ...

    Liebe Grüße von der Tabe

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr über Dein Feedback! Dein Beitrag wird schnellstmöglich freigeschaltet.