Und plötzlich kannst Du nähen!

 Liebe Alle,

was ist denn da passiert? Mitten im no-buy-year bekam ich eine Nähmaschine geschenkt - vorzeitig zu Weihnachten. Doch fangen wir von vorne an...

Nähen? Not a favourite...

...aber dennoch gemacht.

Nähen fand ich als Handwerk zwar schon immer toll, doch so richtig angefreundet habe ich mich damit nie. Meine erste eigene Nähmaschine war eine Medion-Nähmaschine von Aldi. Die ratterte wie ein Trecker, allerdings nicht sehr lange und irgendwann kam nur noch Murks raus. 
Im Anschluss wollte ich zwar etwas vernünftiges haben, hatte jedoch kaum Geld. Darum kam eine Maschine von W6-Wertarbeit ins Haus. 

Trecker No. 2: W6 Wertarbeit.

Auch diese Maschine treckerte vor sich hin. Aber richtig Freude hatte ich damit immer noch nicht beim Nähen. Sie war unglaublich laut, der ganze Tisch wackelte beim Nähen und geradeaus zu nähen war nie stressfrei. Bei einigen Stichen gab es Aussetzer und eine feine Steuerung war über das Fußpedal nicht möglich.

Trotzdem habe ich damit einige Reststoffe zu Patchworkteilen zusammengesetzt:
Kleine Quadrate und große Quadrate

Noch mehr Quadrate

Quadrate und Freestyle-Patchwork


Von Hand nähen

Was die Nähliebe aufrecht hielt

Was mir aber immer Freude bereitete, war da Nähen von Hand:

Von Hand genäht und bestickt: Pilze.

Meine kleine Pilzsammlung

Zusammengesteckt zum Nähen: ein Backgammonspiel aus Stoffresten

Gespielt wird auf dem fertigen Spiel mit kleinen Steinen.

Mühle/Dame gibt es auch. Beide Spiele haben ihren Platz im Wohnwagen gefunden.

Obwohl ich gerne und viel von Hand genäht habe, habe ich immer laut gejammert, dass ich gerne eine vernünftige Nähmaschine hätte.

Aber was ist eine gute Nähmaschine?

Meine eigenen Ansprüche an eine Nähmaschine

Für mich ist eine gute Nähaschine eine, die ruhig geradeaus läuft. Schön wäre, wenn ich einen Blick auf die Unterfadenspule werfen könnte, ohne dass ich die halbe Maschine auseinander bauen muss. Ein leicht zu steuerndes Fußpedal wäre toll. Und vielleicht ein, zwei Stretchstiche, die den Stoff nicht zu stark verformen.

Der Anfang vom Glück

Wie ich meine Nähmaschine fand.

Oder sie mich.

Während eines Ausfluges nach Wuppertal nutze ich die Gelegenheit und besucht das Geschäft "Nähszene", um mir ein erstes Bild von den unterschiedlichen Maschinen machen zu können. Ich wollte eine Beratung, irgendwie eine Idee von dem, was es gibt und was das kostet.
Zu der Zeit gab es dort das Angebot, eine Nähmaschine zum Onlinepreis zu bekommen - unter der Voraussetzung, dass man keine ausführliche Anleitung benötigt und kein Probenähen in Anspruch nimmt. Ich fand alle meine Fragen dennoch beantwortet und fühlte mich sehr gut beraten und aufgehoben. Und da der Mann keine Ausnahme duldete und die Maschine original verpackt im Laden stand, ging ich unerwartet mit einer neuen Maschine Heim: Eine Janome Skline S3. Der Preis war unschlagbar. Und Oma Maria hatte uns gerade genau diesen Betrag vererbt...

Sucht besteht aus Stoff

Und sie kommt meist unerwartet

Oh Gott, was für Optionen!
Da stand sie nun, die gute, neue Maschine. Ausgerechnet im no-buy-year! Und ich gebe zu: Bevor ich mich daran setzte, hatte ich ordentlich Muffensausen. Trotz des guten Preises war es ja, seien wir ehrlich, immer noch ein ganzer Haufen Geld. Was also, wenn ich gleich etwas kaputt machte? Was, wenn ich doch etwas falsch machte? Wirklich, als allererstes habe ich die Bedienungsanleitung gelesen und geschaut, ob da vielleicht besondere Hinweise drinstehen.
Da stand aber nix.

Aller Anfang geht geradeaus


Also habe ich mir ein paar Stoffreste genommen und sehr viel geradeaus genäht. Was für ein Segen! Was für eine Freude! Diese Maschine näht (von selbst!) geradeaus! Und die Geschwindigkeit lässt sich nicht nur mit dem Fußpedal sehr gut steuern, sondern auch vorher schon bestimmen: Langsam, mittel, schnell. Genial!

Mein gelbes Restestück

Und außerdem hat sie einen Stich, mit dem man verriegeln kann. Stellt man diesen Stich ein und drückt die Rückwärtstaste, näht sie noch vier Stiche vorwärts und dann vier zurück und wieder vier vor. Das liebe ich sehr!

Resteverwertung in Blau

Und dann gibt es auch noch eine Taste zum automatischen Abschneiden. Life changing! Kein Gefummel mehr. Einfach Knopf drücken und zack! Ist der Faden sparsam abgeschnitten und das Werkstück kann einfach herausgezogen werden. Liebe ich einfach.

Mut für Neues!

Anleitung (und Fisch) aus Michaelas Buch

In Michaelas Buch "Stoff trifft Papier" gibt es eine Anleitung zum Paper Piecing. Das Motiv ist -natürlich- ein Fisch. Schon seit ich das Buch in den Händen hielt, fand ich dieses Kapitel sehr spannend. Aber ehrlich: Mit meinem alten Trecker hätte ich niemals so genau nähen können. Also habe ich mich nie herangewagt.

Ein Fisch schwimmt los!
Mit der neuen Maschine hat es auf Anhieb super geklappt und es dauerte gar nicht so lange, bis der erste Fisch fertig war. Dann kam der zweite. Und dann dachte ich, ich probiere auch mal etwas anderes.
Mit einer kostenlosen Anleitung aus dem Internet ging es weiter.

Die Rückseite vom Gnom

Der Gnom von vorne.

Eine Gelegenheit, ein paar Zierstiche zu testen: Der Gnom bekommt noch grün um die Füße.

Von der lieben Uta (auf instagram @utahanson) bekam ich dieses megacoole Minibügeleisen vermacht, dass ich bereits jetzt sehr liebe. Danke, Uta!

Das fertige Gnomkissen

Da geht noch was!

Projekte, Ideen und eine neue Leidenschaft


Aus Stoffen, die ich vor einiger Zeit von Michaela geschenkt bekam, wurden Zugluftstopper für unsere großen Schiebetüren.


Und das nächste Projekt wartet schon. Das werden wieder Quadrate. Und dann kommt das nächste Projekt und dann das nächste. Da sind so viele Ideen! Und ich freue mich sehr, dass ich diese neue Maschine besitze und den alten Clinch mit dem Nähen nun ad acta legen kann. Es ist ein wunderbares Gefühl, endlich entspannt nähen zu können und Dinge machen zu können, die mich vorher einfach nur gestresst hätten.

Ich freue mich auf's Nähen! 

Und Du, nähst Du auch gerne?

Liebe Grüße und bis bald!
Maike

Kommentare

  1. Hach, liebe Maike, wie schön, dass du jetzt eine schöne Maschine hast, mit der du dich gut verträgst und die die so richtig eskalieren lässt! Ich bin so gespannt, was da alles noch raushüpft aus deiner Nadel. Meinen FFP Fisch habe ich tatsächlich nur einmal genäht, als Dorte die Anleitung mit mir gemacht hat, das muss ich auch mal wieder probieren! Schönen Nikolaus wünsche ich dir!

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  2. Liebe Maike. Ich kann dich so gut verstehen. Eine Nähmaschine ist etwas für s Leben. Und ja, leider ist es hier so: wer billig kauft, kauft zweimal.... ich wünsche dir ganz viel Freude beim Arbeiten und eskalieren. Yeah! Und dann bedrucken wir die Stoffe wieder und nähen, drucken, eskalieren und drucken wieder... unendliche Möglichkeiten tun sich auf. Liebste Grüße Tanja

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