Liebe Alle,
es ist sicher kein Geheimnis, dass ich mich hier und da an Herausforderungen oder "Challenges" wage. Bislang waren das meist sportliche Projekte. Aber auch Buchbindeprojekte waren schon dabei. Hier ein kleiner Auszug, schaut mal:
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Typischer Kühlschrankanblick für die Rohkost (oder das Saftfasten). Das Obst liegt separat in Schalen und ist auf dem Bild nicht zu sehen. |
Viele Bücher aus dem 100-days-of-bookbinding-Projekt, für das ich sogar im Urlaub Mini-Bücher gebunden habe. |
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KM 600 von 661 bei der einmonatigen I-run-661-Challenge im März 2021. Auch eine intensive Erfahrung. |
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Immer schön gestylt bei "Ein Jahr barfuß". Das war nicht immer schön... |
Ab heute gibt es in meinem Leben eine neue Challenge, die länger dauern soll, als alles, was ich bisher machte:
Das no-buy-year
Was ist das?
Im no-buy-year werde ich meinen Konsum ein Jahr lang bewusst einschränken. Zugegeben: Ich konsumiere nicht viel. Ich besitze kein Amazonkonto, kaufe nach Möglichkeit im Einzelhandel und nicht online ein und Klamotten kaufe ich nur nach Bedarf, meist sogar im Urlaub - weil es vor Ort nix gibt und ich so gleich ein nutzbares Andenken habe.
Und dennoch kennen wir alle ein paar Kaufschwächen, bei denen wir nicht "nein" sagen können. Kommen Euch die folgenden Dinge bekannt vor?
Und dennoch kennen wir alle ein paar Kaufschwächen, bei denen wir nicht "nein" sagen können. Kommen Euch die folgenden Dinge bekannt vor?
Bücher, schöne Papiere, Garne oder ähnliches Kreativmaterial, schöne Stoffe oder Bänder, Spitzen, Borten, Trödelfunde oder kleine Schätze wie Modeschmuck, (Hals-)Tücher, Schals, Mützen oder anderes? Das sind defintiv meine Schwachstellen.
Wie geht das no-buy-year?
Ein Jahr lang, also bis zum 31.08.2024 werde ich nichts kaufen, was ich nicht wirklich benötige - im existenziellen Sinn. Die folgende Liste habe ich individuell für mich erstellt. Erlaubt sind:
- Lebensmittel
- medizinische Waren (Medikamente falls nötig, Zuzahlungen zu Rezepten etc.)
- Bildung (Workshops, Ausflüge in Museen und Ausstellungen, aktiver Urlaub)
- Spenden an wohltätige Organisationen oder als Steady-Support
- Instandhaltungen und Wartungen an Haus und Auto
- Tanken
- Postwertzeichen
Dinge, die ich dennoch benötige, versuche ich -soweit möglich- second hand zu besorgen:
zuerst wird im Bekanntenkreis nachgefragt (die Statusmeldungen auf insta und WhatsApp eignen sich ja hervorragend).
Alternativ schaue ich für Baumaterial z.B. bei Kleinanzeigen. Für Arbeitsgerät gibt es zwei Vereine, in denen ich nachfragen kann (schaut mal bei SattGut und im Institut (leider nicht sehr aktuell) vorbei). Und Bücher - na, die gibt es zu Hauf in der Bücherei! (In der Bücherei kann man sogar Anschaffungswünsche angeben. Wenn das Buch verfügbar ist, das man es sogar als Erste lesen!)
Einschränkungen:
In welchem Umfang sich meine Challenge auf das Projekt "Garten" umsetzen lässt, weiß ich noch nicht. Wir haben mit dem Haus eine Kiesfläche übernommen, die in einen Garten umgewandelt werden soll.
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Hier soll ein richtiger Garten entstehen. |
Es kann also gut sein, dass die Anschaffung von Pflanzen ansteht. Hier möchte ich mich nicht auf Kleinanzeigen oder Spenden verlassen, weil der dauerhaft nutzbare und insektenfreundliche Garten Priorität hat. Wenn es sich ergibt, nutze ich das Angebot aber natürlich gerne.
Und Unterwäsche werde ich definitiv nicht second hand kaufen, dafür aber schauen, ob und wie ich meine zerschlissenen Jeans flicken kann.
Außerdem habe ich bei einer Freundin aus dem Textilbereich noch ein Guthaben für Arbeitskleidung und Schuhe, das ich sicherlich nutzen werde.
Was bringt es?
Hier kann ich nur von mir persönlich sprechen. Mein Ziel ist es, meinen Blick für die vorhandenen Dinge zu schärfen. Was ist schon da, was kann genutzt werden? Was ist vor allem auch außerhalb meines Blickfeldes schon vorhanden, das ich nutzen kann?
Und: wie sehr hängt mein Glück vom Kaufen ab? Kann ich das ändern und einen Blick schaffen, der mich davon löst?
Wie hilfsbereit ist meine nahe und ferne Community und wie schweißt uns das noch mehr zusammen? Wie verändere ich mich?
Sicher muss ich keine Kaufsucht bezwingen. Viel mehr interessiert es mich, was in mir drin passiert, wenn ich plötzlich um Hilfe fragen muss. Oder wie sich der Wert von Dingen ändert, wenn man sie erst suchen muss, statt einfach in ein Geschäft zu gehen und sie zu kaufen.
Ich bin auf dieses Jahr sehr gespannt und hoffe, es wird erkenntnisreich. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich begleitet und vielleicht Eure eigenen Erfahrungen teilt. Habt Ihr so etwas schon einmal probiert? Wie lief es? Oder habt Ihr es vor und begleitet mich ein Stück? Ich freue mich auf Eure Kommentare!
Alles Liebe!
Maike
Hallo Maike, von einigen deiner Jahres-Challenges habe ich schon gehört. Die neue Idee finde ich sehr gut! Irgendwie lebe ich schon länger so. Nur das Nötigste. Zum Glück ist mein Shoppingfieber schon vor vielen Jahren erloschen. Das mit dem Garten verstehe ich, hatte auch mal einen ... da kann man sehr viel Geld reinstecken. Jedoch ... würde ich es gar nicht so abwegig finden, Stauden und co auf Tauschbörsen und co zu erwerben. Vielleicht gibt es in deiner Region so etwas. Also als ich einen Garten hatte, war es immer so, dass manches im Überfluss wuchs und teilweise auf dem Kompost landete, weil ich nicht wusste wohin damit. Du findest bestimmt Gartenfreund.innen! Liebe Grüße von Tabea
AntwortenLöschenLiebe Tate,
Löschenja, Tauschbörsen sind eine gute Idee. Und ansonsten darf auch erstmal wachsen, was kommt. Ein paar Samen von meinen Blumen habe ich schon gesammelt, die finden sicher auch einen Platz. Kommst Du mal zum Teetrinken vorbei?
Liebe Grüße,
Maike
BRAVO Maike!!! Bis auf ein paar kleinere Anfälle lebe ich so schon etliche Jahre. Meine Klamotten sind steinalt, Urlaubserinnerungen finde ich gratis am Strand, im Tourist Office und mit dem Fotoapparat und Schmuck trage ich nicht. Manchmal werde ich bei Kreativmaterial schwach: Farben, Papier oder Stanzen beruhigen meine Nerven. Haben ist besser als Brauchen ;-)
AntwortenLöschenWenn du das Jahr durchhältst, wirst du merken, dass es auch ohne all diesen Kram geht und der Flohmarkt reichhaltiger ist als jedes Geschäft.
Liebe Grüße
ela
Liebe Ela,
Löschenja, wie Recht Du hast. Es ist befreiend, wobei es mir auf der Reise schon schwer fiel. Früher habe ich immer brauchbare Andenken von den Reisen mitgebracht. Anziehsachen (einkaufen in Solingen ist nicht möglich) oder von unseren Kunden Dinge für den Haushalt, die fehlten. Das gab es dieses Mal gar nicht, als ich unterwegs war. Das war schon manchmal schwer... Aber auch schön und befreiend. Naja, und dann kam der Garagentrödel... Aber davon ein anderes Mal mehr :-)
Liebe Grüße,
Maike