100 Tage Buchbinden gehen zu Ende

Liebe Alle,

am 2. Advent war es soweit: Mein 100-Tage-Buchbinden-Experiment ging zu Ende.

Foto von Sven Gäbel

Das ist etwas sang- und klanglos untergegangen, weil ich da bereits sehr in vorweihnachtliche Aktivitäten eingespannt war. Und dennoch habe ich mich mit dem Thema "Buchbinden" weiter beschäftigt. Im Internet findet man ja zahlreiche Ideen und Inspirationen - ein unerschöpfliches Feld an Bindearten, Papierkombinationen und extra Binde-Firlefanz.


Foto von Sven Gäbel

Was nun noch auf meiner Liste steht, ist die "Secret Belgian Binding", die die koptische Bindung mit einem geschlossenen Rücken verbindet. Außerdem gibt es noch ein paar vorbereitete Buchblöcke, die auf einen Deckel warten.


Foto von Sven Gäbel

Mit dem Buchbinden möchte ich mich auch weiterhin beschäftigen, jedoch gezielter. Im Vordergrund soll nicht mehr ein Zeitrahmen stehen, sondern ein Buch als Projekt. Dabei möchte ich den Fokus noch stärker auf das Wiederverwenden von Material legen, auf das Recycling und auch Umfunktionieren von Material, das im Ursprung nicht für das Buchbinden gedacht war/ist.

Foto von Sven Gäbel


Durch mein 100-Tage-Projekt bin ich für das Thema "Papier als Rohstoff" sensibilisiert worden. Das tägliche Arbeiten mit Papier und Pappe hat das einfach mit sich gebracht. Ich sehe das Material nun mit anderen Augen und finde, dass wir es immer noch zu wenig schätzen.

Foto von Sven Gäbel

Außer dem erweiterten Blick auf Papier habe ich auch einiges an handwerklicher Erfahrung gewonnen. Ich kann nun Kapitalband stechen (zumindest kann ich die Technik handwerklich umsetzen)! Das macht jedes Buch noch individueller.

Ich konnte verschiedene Leime testen, sowohl gemischt mit Tapetenkleister, als auch pur. Damit habe ich experimentiert und mich jedesmal überraschen lassen, wie welcher Leim auf welchem Papier regaiert.

Foto von Sven Gäbel


Natürlich habe ich auch Fehler gemacht: ich habe mich vermessen, verzählt, verleimt, habe Deckel verdreht etc. pp. - aber diese Fehler habe ich gerne angenommen, denn dadurch habe ich am meisten gelernt.

Ich habe die Zeit des Projektes sehr genossen. Sich so lange mit einem Thema zu beschäftigen erlaubt es, in die Tiefe zu gehen. Es erlaubt viele Wiederholungen und diese fördern das Lernen und begreifen. Im handwerklichen Tun das Be-Greifen, eine ganz wunderbare Sache.

Foto von Sven Gäbel

Wie geht es weiter?
Nun, ich bleibe, wie geschrieben, sicher dran am Thema "Buchbinden", aber nicht in dieser Intensität. Außerdem kann ich mir vorstellen, nächstes Jahr ein weiteres 100-Tage-Projekt zu machen. Allerdings zu einem anderen Zeitpunkt, damit es bis zum Ende ruhig bleibt.

Foto von Sven Gäbel


Besonders freut mich, dass es ein Teil der Bücher bei einigen von Euch ein neues Zuhause gefunden haben. Wenn Ihr sehen wollt, welche Bücher auch noch ein neues Zuahuse suchen, schaut in den nächsten Wochen gerne immer wieder auf den Blog. Hier erstelle ich eine Rubrik, in der Ihr alles finden könnt, was sich auf die Reise machen möchte.

Foto von Sven Gäbel

Bis dahin wünsche ich Euch schon heute einen schönen 4. Advent und sage bis bald,

Maike

Kommentare

  1. Liebe Maike,
    ich bewundere deine Langstreckenfähigkeit, einfach großartig, auch die Fotos von Herrn Gäbel, fein!
    Du bist da im Buchbinden schon einige Schritte weiter als ich, die in diesem Jahr fast nur in Workshops gebuchbindert hat, einfach so eigentlich kaum.
    Bleib dran! Alles Liebe
    Michaela

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  2. Ein wunderschönes Projekt mit ganz tollen Ergebnissen. Ja. Wenn man sich so einen festen Zeitraum steckt und sich darauf einlässt, lernt man sehr viel. Auch wenn es über trial and error geschieht. Deine Bücher gefallen mir sehr gut.
    Liebe Grüße Ute

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