Woche #6, 2019

Die Woche ist geprägt von einer Sache: bleierne Müdigkeit. Woher die kommt, weiß ich nicht. Ich bekämpfe sie erfolgreich mit willensstarkem Aktivismus, der am Ende so aussieht:

Der Sonntag will noch ausgemalt werden. Das schwarz-weiße Auftreten der Seiten gefällt mir aber sehr gut.


Zusammenfassung:
Am Montag wandern wir 30 km. 10 km latsche ich vor und in der Arbeit herum, die restlichen 20 gehen wir nach der Arbeit. Wieso? Ja, frag ich mich auch. Allerdings haben Sven und ich uns zu einer Herausforderung gemeldet. Bei der muss man im März 661 km zu Fuß zurückgelegt haben. Und während andere lästern, dass das ja nun gar keine Herausforderung sei, wenn man kein Auto habe und eh viel gehe, frage ich mich noch, wie ich allen Ernstes jeden Tag einen Halbmarathon zurücklegen soll, ohne am Ende des Monats völlig abgelaufene Füße zu haben. Aber irgendwie isses ja auch reizvoll. Also wird nicht gejammert, sondern gegangen.

Am Dienstag besuche ich Freunde, deren Kinder nach mir gefragt haben. Ich fühle mich geehrt und gehe dem Wunsch eines Wiedersehens gerne nach, bevor ich zum Töpfern radle (radle!) und dort meine zum ersten Mal gebrannten Sachen glasiere.

Am Mittwoch ist Nähen. Ich bin sehr stolz, am Ende des Tages vier Teile für die Hose perfekt ausgeschnitten und immerhin schon geheftet zu haben. Überlege kurz, Schneiderin zu werden. Erkenne auf dem Heimweg (zu Fuß), dass das vielleicht verfrühte Euphorie sein könnte.

Am Donnerstag bekommen wir Besuch von Freunden, die wir lange nicht gesehen haben. Es gibt Tee und wir schnacken, klönen und erzählen sehr viel. Kraftzeit!

Am Freitag muss ich in Solingen-Ohligs Stoff kaufen. Ich habe nämlich von Alexandra im letzten Jahr schon wunderschön bedruckten Stoff bekommen. Dazu habe ich nun endlich eine Idee und brauche passenden Stoff, weil der Stoff von Alexandra dafür nicht reicht. Außerdem erstehe ich Bündchenware für die Hose.
Die Verkäuferin erklärt mir in solcher Windeseile, wie man das Zeug wann wo schneidet um was zu erhalten, dass ich völlig überfordert bin und stattdessen die vollelektronische Schneidemaschine bestaune. Ich kapiere nix, kenne jetzt aber zahlreiche böhmische Dörfer und lasse mir das nächste Woche beim Nähen noch mal für Dummies erklären.

Danach radeln wir einen neuen Weg nach Hause. Wer googeln will: Wir radeln von Ohligs über Haan, das Ittertal und Gräfrath nach Solingen-Ketzberg. Mit allen miesen Bergen, die selbst mit E-Antrieb eine handfeste Ansage sind. Ich schwitze. Viel. Tut aber gut.


Am Samstag schnitze ich zwei Vögelchen. Habt Ihr vielleicht schon auf instagram gesehen. Ich habe die Vorlagen aus einem Malbuch, in dem indianische Höhlen- und Symbolmalereien sind. Aus verschiedenen Gründen entscheide ich mich für die Vögel und nicht für die Zecke. (Wobei, wer hat schon einen Zeckenstempel?)

Erste Version, noch einfarbig.
Futzelarbeit. Mache ich ja gerne.
Fertig. Zweifarbig.

Außerdem beehren wir boesner in Köln. Ich brauche neue Klingen für den Cutter und neue Stempelplatten. Ich finde außerdem zwei Bücher, die mit müssen. (Ich finde eigentlich mindestens zwanzig Bücher, die mit müssen, aber irgendwie müssen wir diesen Monat ja auch noch essen. Wenigstens ein bißchen.)
Danach fahren wir zu IKEA und schauen nach zweidreivier Dingen. Erstaunlicherweise kommen wir fast kauffrei wieder raus. Was wir kauften, kann ich aber erst nächste Woche verkünden.




Am Sonntag verschanze ich mich hinter dem Werkeltisch. Ich liebe diese Sonntage. Ich stemple mit einem neuen Fischstempel und teste verschiedene Mustervarianten. Außerdem fülle ich die letzten Felder in meinem Kalender.



Trocknen vorm Fenster, hinter dem es regnet.




Vielleicht habt Ihr es schon erkannt: Die Papiere sind noch übrig aus der Frühlingspost 2018 und haben geduldig auf ihren Einsatz gewartet. Bald geht es auch los mit der Frühlingspost 2019. Yeah!


Das hier mag ich besonders. Das will ich nochmal in groß machen.

Jetzt lasse ich diese Woche ausklingen bei einer Tasse Getreidekaffee (ich kann den Gerstenkaffee von gepa empfehlen) und etwas blättern in den neuen Büchern. und Ihr so?

Habt es schön!

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